ÖKOLOGIE und BIENEN
Bedeutung der Bestäubung im Naturhaushalt und für den Menschen
Grundlegend für das Funktionieren ökologischer Systeme und damit ein zentrales Anliegen des
Naturschutzes ist der Vorgang der Bestäubung. Viele Pflanzen können nur nach Insektenbestäubung
Samen bilden. Auch der Genfluß wird nur durch Bestäubung ermöglicht, letztendlich gäbe es bei den
Pflanzen sonst nur Klone und Selbstbefruchtung, eine Weiterentwicklung in der Evolution wäre ohne
Bestäubung sehr langsam möglich.
Ca. 80% der Pflanzen in Deutschland sind auf Insektenbestäubung angewiesen.
Für den Menschen hat der fleißige Blütenbesuch einen weiteren Nutzen:
Wiederkäuer wie z.B. Rinder brauchen
für ihre Darmflora Nektarhefen, die durch Blütenbesucher von einer Pflanze zur anderen transportiert werden
und nach dem Fressen in den Verdauungstrakt der Tiere gelangen.
All diese Tatsachen haben 1980 dazu geführt, dass die IUCN die Aufrechterhaltung der wesentlichen
ökologischen Prozesse und lebenserhaltenden Systeme zu einem der drei wichtigsten Ziele in ihrer
Welt-Naturschutz-Strategie erklärte. In §1 des Bundes-Naturschutzgesetzes findet man diese
Aussage nur indirekt über den Erhalt der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes.